Ein Hindernis wird beseitigt

 Erster Spatenstich für Fischtreppe an Lotter Mühle Bohle

Erster Spatenstich für den Bau der Fischtreppe an der Mühle Bohle in Wersen (von links): Kreis-Baudezernent Franz Niederau, Ulrich Otto von der Firma Otto, Daniel Kloth vom Planungsbüro Flick, Bürgermeister Rainer Lammers, Landrat Klaus Effing, Petra Berghegger von der Unteren Wasserbehörde des Kreises Steinfurt und Gerrit Grannemann von der Bezirksregierung. Foto: Angelika HitzkeErster Spatenstich für den Bau der Fischtreppe an der Mühle Bohle in Wersen (von links): Kreis-Baudezernent Franz Niederau, Ulrich Otto von der Firma Otto, Daniel Kloth vom Planungsbüro Flick, Bürgermeister Rainer Lammers, Landrat Klaus Effing, Petra Berghegger von der Unteren Wasserbehörde des Kreises Steinfurt und Gerrit Grannemann von der Bezirksregierung. Foto: Angelika Hitzke

Lotte. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich gaben Landrat Klaus Effing, Bürgermeister Rainer Lammers sowie Vertreter der Bezirksregierung, des Kreises Steinfurt und der beteiligten Firmen den Startschuss für den Bau einer Fischtreppe an der Mühle Bohle in Wersen.Wegen des hohen Wasserstandes der Düte wird der eigentliche Baubeginn nicht vor nächsten Montag sein. Mit den Erd- und Wasserbauarbeiten, so erläuterten Daniel Kloth von Ingenieurbüro Flick, Kreis-Baudezernent Franz Niederau und Petra Berghegger von der Unteren Wasserbehörde, werde man voraussichtlich zwei Monate nach Baubeginn fertig sein.

Für ökologische Durchgängigkeit

„Ich glaube, das wird etwas Tolles“, betonte Landrat Klaus Effing, der zusammen mit Lottes mit Bürgermeister Rainer Lammers direkt vom Treffen der Hauptverwaltungsbeamten des Kreises Steinfurt für den symbolischen Akt an die idyllische Wassermühle gekommen war. Ziel sei es, im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie die ökologische Durchgängigkeit des Flusses wieder herzustellen betonte der Landrat. Dafür gibt es in Wersen derzeit noch zwei Hindernisse, nämlich die 70 Zentimeter hohe Staustufe an der Mühle Bohle und die Sohlgleite an der Mühle Tüchter.

30 Meter lange Stahlkonstruktion

Für die technische Fischpassage an der Mühle Bohle, eine 30 Meter lange und 2,40 Meter breite Stahlkonstruktion, seien im Januar Fördermittel von 285000 Euro bewilligt worden, unterstrich Effing die Schnelligkeit bei der Umsetzung heraus. Die Gesamtkosten lägen bei rund 345000 Euro. Er erinnerte daran, dass der Kreis im Herbst 2014 das Büro Flick mit der Untersuchung der Möglichkeiten zur Beseitigung der Wanderungshindernisse für die in der Düte lebenden Fischarten beauftragt habe, die Ergebnisse dann im Frühjahr 2015 den Anliegern und der Bezirksregierung Münster vorgestellt wurden und dann in Abstimmung mit Belangen des Hochwasser- und des Denkmalschutzes die Entscheidung für den Einbau einer Fischtreppe in den linksseitigen alten Mühlengang fiel.

Kiesbank weist Fischen den Weg

Dafür müsse der vorhandene Pfeiler für die Transmission zurückgebaut und durch eine Stahlstütze mit geringerem Querschnitt ersetzt und der Zufluss über die Wehranlage gesteuert werden, die hierfür automatisiert werden muss. Um die Auffindbarkeit der Aufstiegsanlage für die Fische zu optimieren, wird im Unterlauf eine Kiesbank in die Gewässersohle eingebaut.

Alle Unternehmen aus der Region

Der Landrat hob hervor, dass mit den beauftragten Unternehmen, nämlich der Firma Otto aus Hopsten für die Erd- und Wasserbauarbeiten, der Firma Brünen aus Neuenkirchen/Rheine als Hauptvertragspartner für den Stahlbau und der Firma Olbring aus Ahaus für Maschinenbau und Elektrotechnik, die Wertschöpfung in der Region bleibe.

Erhalt des Mühlendorfes Wersen

Bürgermeister Lammers zeigte sich besonders stolz drauf, dass sich die Mühle, die er noch aus seiner Kindheit kenne und die lange Jahre stillgestanden habe, so gut weiterentwickele. Sein Dank galt nicht nur der Eigentümerfamilie Schwentker, sondern auch den Ehrenamtlichen des Mühlenvereins. So habe man erreicht, „das Mühlendorf Wersen zu erhalten“. Lammers hob auch die Bedeutung der Mühle Bohle als Lernstandort hervor: „Ich glaube, sie wird uns noch viele Jahrzehnte erhalten belieben“, sagte er.

Autokran und Kettenbagger

Wie Kloth vor dem Griff der Hauptbeteiligten zum Spaten betonte, ist der „richtige“ Baubeginn nur bei Niedrigwasser möglich. Sollte es der Wetterprognose entsprechend in der kommenden Woche vorbei sein mit dem Regen und der Wasserstand es erlauben, werden zunächst vier der insgesamt neun Stahlelemente per Autokran in den Fluss gehievt. Die übrigen werden danach mit dem Kettenbagger gesetzt. Im letzten Drittel der gesamten Baumaßnahme werden dann Kabel und Schaltschrank für die automatisierte Steuerung des Wehres und des Wasserzulaufs installiert.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung: Angelika Hitzke