Mühlentag hat sich etabliert

Wersens Mühle Bohle als Treffpunkt der Generationen

Lotte. Bange machen von Regenprognosen ließen sich weder Organisatoren noch Besucher des 22. Mühlentags an und in Wersens Mühle Bohle. Überwiegend mit dem Rad reisten Gäste jeden Alters in den lauschigen Mühlengrund an und verweilten gern in stimmungsvoller Kulisse.

Wer nach dem festlichen Gottesdienst mit Pfarrerin Christine Kükenshöner und rund 90 Besuchern von der Düte aus nahte, den empfingen die imposanten Lieder des Posaunenchors. Erstmals spielte er am Pfingstmontag ein Open-Air-Konzert mit buntem Melodienstrauß. Herzlich applaudierte die stetig wachsensen Zahl der Gäste. „Danke, dass wir mitmachen konnten“, antwortete Chorleiterin Silke Nagel lächelnd dem Dank des Mühlenvereinsvorsitzenden Werner Schwentker.

Schmunzliges im Gottesdienst

In der Zuhörerschar saßen auch Rita und Ingrid Brinkmann und erinnerten sich schmunzelnd daran, dass im Gottesdienst bei einem Lied nach Strophe vier Schluss gewesen wäre und auch die Posaunen nicht weiterspielten: „Wir haben alle die beiden letzten Strophen auch noch gesungen.“

Opas Mühlenvereinslogo auf Mandarinentorte

Fürs leibliche Wohl war mit deftiger Erbsensuppe, Gegrilltem, Waffeln der Wersener Landfrauen und der üppig bestückten Cafeteria einmal mehr vortrefflich gesorgt. Eine besondere Mandarinen-Sahnetorte brachte Lina Oberbrodhage mit. Den rechteckigen Marzipanmantel zierte das Logo des Mühlenvereins, das einst ihr Opa Wilfried Strübbe kreierte und dem Verein zur Verfügung stellte. „Insgesamt habe ich mindestens fünf Stunden daran gearbeitet“, berichtete sie über ihr gelungenes Werk.

Kulinarisches und Kreatives

Auch am Stand von Torsten Pistol bildeten sich Schlangen, um „Surf and Turf“-Burger zu genießen oder wie im Vorjahr erlesene Öle, Essigvariationen oder Obstbrände zu kaufen. Viel zu tun hatte erneut das Team um Edith Brink in der Bowle-Bar, um die beliebte Erdbeerbowle auszuschenken.

In der Mühle gab es hochwertige Handarbeitskunst, wie Antiksilberschmuck, Kinderkleidung, Selbstgestricktes, Türkränze und ein attraktives Sortiment der Münsteraner „Schwestern vom Guten Hirten“. Die Artikel tragen das Label „Sharing Fair“ und stehen für fairen Handel mit Produkten aus Thailand.

Landfrauen spinnen und klöppeln

In der ersten Etage zeigten die Alt-Lotter Landfrauen Anita Kühne, Maria Klingspohn, Ilse Lange und Brigitte Mohr Klöppeln, Stricken, Spinnen und Sticken – und plauderten angeregt mit Besuchern. Immer mal wieder kam Wilhelm Schröder oder ein anderer Mühlenführer vorbei und erklärte Besuchern die historische renovierte Technik, angetrieben durch das unterschlächtige gleichfalls vom Verein restaurierte Wasserrad.

In Kanus auf der Düte

Unterhalb des Wehres flitzen Kinder in bunten Kanus über die Düte, betreut vom Kanu-Club Osnabrück. Aparten Schmuck bot auf dem Mühlenhof die Bürenerin Tanja Wentzel-Squire mit ihrem Label „Froschzauber“ an. Selbstgemachte Liköre und Marmeladen sowie handgearbeitete Seifen gab es nebenan.

Nachmittags sorgten „Topwacht90“ aus den Niederlanden mit ihrer Show zur Guten-Laune-Musik für vortreffliche Unterhaltung. Ob es der Song „Raindrops“ war, der zarten Nieselregen herabrief, bleibt offen. Daran störten sich die eh wetterfesten Rope-Skipper mit Trainerin Edda Zahn vom SC Halen gar nicht. Sie beeindruckten mit Schnelligkeit, Koordination und rasanten Sprüngen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung: Ursula Holtgrewe