1500 Besucher an der Mühle Bohle

Erdbeerbowle und Kultur lockten zum Mühlentag nach Wersen

Die Trachtentanzgruppe aus Heeßlingen bringt zum Mühlentag Schwung an die Mühle Bohle. Foto: Ursula HoltgreweDie Trachtentanzgruppe aus Heeßlingen bringt zum Mühlentag Schwung an die Mühle Bohle. Foto: Ursula Holtgrewe

Lotte. Am Pfingstmontag, dem 26. Deutschen Mühlentag, freuten sich an Wersens Mühle Bohle rund 1500 Besucher bei bestem Sommerwetter über reichlich Schatten zum Verweilen und beim Schlemmen zum Unterhaltungsprogramm des Mühlenvereins.Nach dem Pfingstfestgottesdienst mit Pastorin Jutta Kiquio gab der Posaunenchor unter Leitung von Silke Nagel ein Open-Air-Konzert. Die herzhafte Erbsensuppe aus dem Haus Loske war bald ausverkauft. Parallel dazu fanden sich bereits die ersten Gäste in der Scheunen-Cafeteria ein – und standen vor der Qual der Wahl bei selbst gebackenen Kuchen und Torten.

Frühlings- und Volkslieder stimmt der Wersener Posaunenchor an, dirigiert von Silke Nagel. Foto: Ursula Holtgrewe
Geduldig saßen Kinder vor Thekla Hasselkuß und schlüpften geschminkt wenig später in die Rollen anderer Wesen. Auf der Düte tummelten sich junge Besucher in Kanus des Osnabrücker Kanuclubs. Die Erwachsenen ließen es sich derweil unter Bäumen gut gehen, genossen leckere Waffeln der Wersener Landfrauen oder Herzhaftes.Geduldig hält Jonathan still, als ihn Thekla Hasselkuß zum kleinen Tiger schminkt. Foto: Ursula Holtgrewe
Die Kinder-Kanuten haben ihren Spaß auf der Düte. Foto: Ursula Holtgrewe

Technik- und Geschichtsinteressierte erfuhren bei den Mühlenführungen von Manfred Schoppmeyer einiges über Historie und Renovierungen an und in der Mühle Bohle. Gemütlich hatte das Mühlenteam die Alte Mühle hergerichtet, die nun als Erdbeerbowle-Bar zu einem der Besuchermagnete wurde. Die süffige Mischung ließ sich auch Martina Wildeboer aus Alt-Lotte schmecken.

Als Erdbeerbowle-Team in der Alten Mühle haben Friedel Glüder (von links), Elen Grothaus, Sigrid Kifel, Marianne Determann, Jutta Vesper und Christina Böhme viel Spaß. Foto: Ursula Holtgrewe

„Wir kommen seit vielen Jahren am Mühlentag hierher zur Mühle Bohle. Immer mit dem Fahrrad. Die Erbsensuppe ist hervorragend. Natur und Ambiente sind so schön und gemütlich. Und die Erdbeerbowle schmeckt immer extrem lecker“, schwärmte sie mit Blick auf die attraktive Rosen- und Hortensienkulisse der Gärtnerei Flaucher-Feldkamp.

Fan von Mühle Bohle und Erdbeerbowle ist Martina Wildeboer. Foto: Ursula Holtgrewe

In der angenehm temperierten Mühle gab es Schmuck, Dritte-Welt-Produkte der Schwestern vom Guten Hirten, Kunsthandwerk, Kinderkleidung, klöppelnde, spinnende und strickende Alt-Lotter Landfrauen. „Wir spinnen ganz öffentlich“, sagte Lieselotte Wermeier schmunzelnd und drehte fingerfertig Wolle, die das Spinnrad auf eine Spule rollte. Anita Kühne saß konzentriert vor einer Klöppelrolle und einer begonnenen Spitze.

„Wir spinnnen ganz öffentlich“, sagt Lieselotte Wermeier. Anita Kühne klöppelt. Foto: Ursula Holtgrewe
Im Hintergrund hatten Julius und Enrico einen Laptop aufgebaut und zeigten ihren Film über die Mühle auf einer Leinwand. Neben dem Seifenstand von Gabi Große bot die Bürenerin Tanja Wentzel-Squire Edelstahl-Schmuckkreationen an.

Ihren Film über die Mühle zeigen Enrico Gärtner (links) und Julius Kunze. Foto: Ursula Holtgrewe
Nur zum Sattsehen, nicht zum Sattessen sind die Seifenkreationen von Gabi Große. Foto: Ursula Holtgrewe
Limitierte Auflage sind Tanja Wentzel-Squires Anhänger mit 14 Karat Goldauflage. Foto: Ursula Holtgrewe
Das sind einige Modelle aus der „Froschzauber“-Anhängerkollektion von Tanja Wentzel-Sqire. Foto: Ursula Holtgrewe
Derweil herrschte am Getränkestand Gläsernotstand. Auch Jarne sammelte leere von den Tischen und trug sie zur Theke. „Ich mache das, weil es mir einfach sehr viel Spaß macht hier mitzuhelfen“, bekräftigte der junge Mann, schnappte sich ein leeres Tablett und ging wieder los.

„Ich helfe hier gern“, sagt Jarne Schulte und räumt tablettweise Gläser von den Tischen. Foto: Ursula Holtgrewe
Inzwischen war die Trachtentanzgruppe, die „Börd Heeßler Danzers“ der Heimat- und Fördergemeinschaft der Börde Heeßlingen zwischen Hamburg und Bremen, eingetroffen. In historischen Festtagstrachten brachten sie im Sonnenschein besonderen Schwung auf den Mühlenhof, so auch mit dem Tanz „Heeßlinger Windmöller“. Gern ließen sie sich zu einer Trinkpause überreden, denn in der dunklen Kleidung wurde es schnell sehr warm.

Etwas später ließen sich die Männergesangvereins-Kooperation Wersen und Nahne mit Chorleiterin Valentina Schneider gekühlte Getränke schmecken. Ein erfrischender Applaus als Brot der Künstler reicht manchmal nicht aus. Weiterer Höhepunkt waren die Rope-Skipper aus Halen, die seinerzeit Edda Zahn ins Leben rief. Sie begeisterten mit flotter athletischer Akrobatik über und unter den Seilen, den Ropes.

Das ist nur eine von zahlreichen Tortenköstlichkeiten, die reißenden Absatz finden. Foto: Ursula Holtgrewe
Mitorganisatorin Renate Schwentker war rundum zufrieden mit der Veranstaltung und sagte prima gelaunt: „Ich bin stolz auf mein super Team und darauf, dass auch Jüngere bis zu vier Torten gestiftet haben. Alle sind zufrieden. Ich freue mich über das Feedback der Gäste, die immer wieder sagen, dass das Willkommensein-Gefühl in allen Bereichen zu spüren ist.“ Und das werde auch am Mühlentag 2020 so sein.

 

Im Schatten auf dem Mühlenhof können es die Besucher lange aushalten. Foto: Ursula Holtgrewe
Einen witzigen Eulen-Rucksack verkaufen die Münsteraner Schwestern zum Guten Hirten, um mit dem Sharing-Fair-Projekt Menschen in der Dritten Welt zu unterstützen. Foto: Ursula Holtgrewe
Damit jeder weiß, wer in der Mühle handarbeitet: Die Landfrauen Lotte. Foto: Ursula Holtgewe
Reges Kommen und Gehen an Wersens Mühle Bohle. Die meisten Besucher halten es dort am Mühlentag länger aus. Foto: Ursula Holtgrewe
Auch das unterschlächtige Wasserrad dreht sich beim Mühlentag an Wersens Mühle Bohle. Foto: Ursula Holtgrewe

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung / Ursula Holtgrewe

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