Picknickkonzert an der Mühle Bohle in Wersen

 

Opus Arte

Lotte. „Das ist ja Wahnsinn, wie viele Gäste hier heute Abend sind und wie schön die Tische gestaltet sind“, ruft ein Gast begeistert aus, als er seinen Platz beim Picknickkonzert mit dem Ensemble „Opus Arte“ an der Mühle Bohle einnimmt. Die ersten der 360 Teilnehmer sind schon vor 19 Uhr angekommen, einige mit prall gefüllten Bollerwagen. Schönes Porzellan, blitzende Kristallgläser, Blumenarrangements, festliche Tischdecken, Kerzen und sogar mit heiße Suppe gefüllte Thermoskannen werden dekorativ auf den Tischen verteilt.

https://www.muehle-bohle.de/index.php/bildergalerie/opus-arte/

Ambiente für romantischen Abend

Für das wunderbare Ambiente drum herum hat das fleißige Mühlenteam gesorgt: Farbenfrohe Illumination, Sommerblumen, große silberfarbene Kandelaber. Ein riesiges, zartgrünes Ballondach scheint vom Himmel zu schweben. Eine märchenhafte Kulisse für einen romantischen Abend. Denjenigen, die nicht genug zu essen und trinken mitgebracht haben, bietet das Team kleine Delikatessen und süffige und fruchtige Getränke an.

Musikalischer Zauber

 

Mühlenvereinsvorsitzender Werner Schwentker begrüßt die freudig erwartungsvollen Gäste, unter ihnen auch die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek, Landrat Klaus Effing und Bürgermeister Rainer Lammers.: „Manche von euch sind von weither angereist, um sich von diesem Konzert verzaubern zu lassen.“ Am Tag zuvor habe er noch sorgenvoll drei verschiedene Wetter-Apps beobachtet und sich die beste auserwählt. Gut gemacht, es ist ein milder Sommerabend geworden.

Nachdem der erste Hunger gestillt und der unbestechliche Schiri Claus Weidner die fantasievollen Tische begutachtet hat, wünscht Opernsänger und Gründer des Ensembles „Opus Arte“, Reiner Beinghaus den Gästen, einen Abend, der lange in Erinnerung bleiben möge.

Gänsehaut pur

Ein leises Instrumentalvorspiel lässt es ruhig werden. Solist Ralf Sczensny eröffnet den Abend mit gefühlvoll gesungenem „I see fire“ aus „Der Hobbit“. Larissa Kern verzaubert mit „Somewhere over the rainbow“ aus der Zauberer von Oz. Da läuft die Gänsehaut schon über die Arme und geht auch nicht mehr, denn jetzt singt Manuela Brenker Scholz dramatisch schön „Wishing you“ aus Phantom der Oper. Mit ihren weit auslandenden edlen Kleidern sind die Damen eine Augenweide für die Zuschauer.

Fröhlicher Flirt mit dem Publikum

Fröhlich und beschwingt singen der Damenchor die „Christel von der Post“ und der charmante Herrenchor in schicken Fräcken „Komm mit mir zum Souper“ aus Carl Zellers Vogelhändler und Johann Strauss‘ Fledermaus. In „dunkel rote Rosen“ flirten die Sänger solange mit den Damen der Gesellschaft, bis sie endlich miteinstimmen.

Gefühlvoll klassisch

Wie erstarrt steht der Chor als Reiner Beinghaus als Räuber Gasparone mit langem Pelzmantel und schwarzen Stiefeln auftritt. Sopranistin Annette Barrelmeyer trägt gefühlvoll „Viljas Lied“ vor und wird unterstützt vom Chor. Es folgen romantische Operetten- und Opernmelodien von Franz Lehár und Georg Friedrich Händel. Ganz leise lässt Solist Horst Dieter Schumacher „Das Gondellied“ von Johann Strauss ausklingen. Mit herrlich gesungenem „Soave sia il vento“ von Wolfgang Amadeus Mozart verabschieden Opernsänger Beinghaus und der Damenchor die Gäste in die Pause.

Preise in der Pause

Die wird genutzt zur fröhlichen Unterhaltung und Preisverleihung. Tisch 13 gewinnt den ersten Preis und darf im nächsten Jahr am Boßelturnier im Golfclub Dütetal teilnehmen. Anja Karlizcek überreicht dem Gewinner der Lotterie, Martin Süllow, Sänger auf der Freilichtbühne Tecklenburg, eine „politische Reise zu zweit nach Berlin“.

Das Publikum bekommt nicht genug

Die Kerzen brennen auf den Tischen, als der zweite musikalische Teil des Abends mit dem französichen „belle“ aus Notre Dame de Paris beginnt. Als Larissa Kern „Don’t cry for me, Argentina“ singt, wird es ganz leise an der Mühle Bohle. Der Damenchor singt den Walzer und das Motto des musikalischen Abends „Schlösser, die im Mond liegen“. Die Zuschauer wollen mehr nach Strauss, Verdi, Händel, Dvorák. Sie können gar nicht genug kriegen und drücken das durch frenetischen Beifall und mit Funken sprühenden Wunderkerzen aus. Noch ein Walzer und die Berliner Luft. Es ist immer noch nicht genug. Countertenor Reiner Beinghaus singt als romantischen Rausschmeißer Whitney Houstens Lied „I will always love you“ mit unfassbar hoher und emotionaler Stimme, die das Publikum mit unendlichen Beifallsstürmen belohnt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung / Erna Berg