Alle Beiträge von MB Adminm

Große Resonanz beim Stautag 2019

Große Resonanz beim Stautag
Es klappert, rattert und sägt in Wersens Mühle Bohle

Von Ursula Holtgrewe

Alle Generationen genossen die Frühlingssonne auf dem Mühlenhof. Foto: Ursula HoltgreweAlle Generationen genossen die Frühlingssonne auf dem Mühlenhof. Foto: Ursula Holtgrewe

Lotte/Wersen. „Raus ins Grüne“, hieß es für viele Menschen am sonnigen 1. Mai. Zahlreiche Interessierte zog es gestern auch zum Stautag an Wersens Mühle Bohle. Unter zartem Grün legte so manch ein früher Sommerfrischler auf dem sonnigen Mühlenhof eine Rast ein.

Bereits vor dem offiziellen Beginn um 11 Uhr waren Tische und Bänke bevölkert. Zum zweiten Frühstück gab es für einige Besucher Torte aus Wersens „Kuchenwerkstatt“. Wer die Rauchzeichen richtig deutete, wusste, dass die Flüchtlingshilfe frisch zubereitete Spezialitäten anbot.

Stündlich lud Wilhelm Schröder zu gut angenommenen Mühlenführungen ein. Er informierte über den Schrotgang, der erstmals in Betrieb war und über die ausgefeilte Technik, mit der die Horizontalsäge sich in den Eichenstamm frisst. Angetrieben wurden alle Maschinen durch das unterschlächtige Wasserrad, das wiederum Transmissionen in Bewegung setzte. Es klapperte, ratterte und sägte – analoge Technik, die bis heute funktioniert.

Das stufenlose Automatikgetriebe für den Vorschub (vorn, in Rot) des Schlittens erklärte Wilhelm Schröder bei Mühlenführungen. Foto: Ursula Holtgrewe

Jahrzehnte alte stufenlose Automatik

Besonders fasziniert waren die Besucher, als sie hörten, dass bereits vor vielen Jahrzehnten eine stufenlose Automatik für den Vorschub eingebaut wurde, damit der Schlitten Holzstämme unterschiedlich schnell durch die Säge schieben konnte.

Wasserkraft treibt die Horizontalsäge an, die nahezu mühelos in den Eichenstamm dringt. Foto: Ursula Holtgrewe

Kinder sind Umweltschützer

Derweil hatte Dieter Zehm, Naturschutzbeauftragter des Vereins, Besuch von Jan, Eliana und Martin. Die Kinder schauten ihm auf die Finger, wie er Insektenhotels bestückte. Martin kannte das von der Aktion der Regenbogengrundschule, als Schüler eine insektenfreundliche Blühwiese in Büren neben dem Spielplatz „Im Lau“ anlegten. „Wir haben auch so ein Hotel angebracht. Das hilft, dass sich Insekten vermehren. Wenn sie sterben, stirbt auch das Ökosystem“, sagte der junge Umweltschützer mit Nachdruck.

Jan (von links), Eliana und Martin informieren sich bei Dieter Zehm über den Bau von Insektenhotels. Foto: Ursula Holtgrewe
Auf der Treppe hinunter zur Düte standen Julius, sein Freund David und dessen jüngerer Bruder Aaron. Sie hatten eine Action-Cam dabei und betrachteten den Teilstau des Fließgewässers. Damit das unterschlächtige Wasserrad überhaupt Energie erzeugen kann, müssen dessen Schaufeln von der Düte angetrieben werden. Das gelingt nur, wenn der Fluss eine gewisse Höhe hat. Daher wurde die Düte derart aufgestaut, dass sich das Wasserrad drehen konnte, die Fischtreppe indes vom Nass überflossen wurde.

Kein Fisch ließ sich für eine Filmaufnahme ködern

Die drei Jungen waren gespannt, ob bei den Unterwasseraufnahmen ein Fisch ins Objektiv schwimmen wird. Die Kamera steckte in einem wasserdichten Gehäuse. Daran hatte Julius ein Seil befestigt, damit er die Kamera wieder herausziehen konnte; und einen gläsernen Schlüsselanhänger als Senkgewicht, damit die Strömung die Kamera nicht zu schnell mitnahm. Der Clou aber waren Fischköder an der Kamera. „Damit habe ich schon Fische angelockt und gefilmt“, erklärte er. Diesmal leider nicht.

Das ist die Ausrüstung für Unterwasseraufnahmen mit braunem Fischköder und einem Glasschlüsselanhänger als Senkgewicht. Foto: Ursula Holtgrewe

Sehr gern hätte er seine Dokumentation über die Mühle den Besuchern präsentiert. „Erst habe ich Fischaufnahmen gemacht. Dann habe ich überlegt: Warum nicht eine Doku über die Mühle anfertigen mit einem Interview mit dem Mühlenvereinsvorsitzenden Werner Schwentker?“, beschrieb Julius, wie er seinem Freund Enrico die Mühlendokumentation zusammengestellt hat.

Zu Julius‘ großem Bedauern haperte es an der Technik. „Vielleicht klappt es ja am Mühlentag, am Pfingstmontag“, setzte der ehrgeizige junge Mann darauf, dass dann alle Kabel bereitliegen, um den Film zu zeigen.

Gut lachen haben Renate und Werner Schwentker über die prima Resonanz beim Stautag an ihrer Mühle Bohle. Foto: Ursula Holtgrewe
Auf dem Mühlenhof wurde es zusehends voller. Mit der Sonne um die Wette strahlten auch Werner Schwentker und dessen Frau Renate, Tochter des letzten Müllers Heinrich Bohle. „Ich bin begeistert über den Besucherandrang von Beginn an. Das schöne Wetter macht eine Menge aus und wir hoffen, dass sich das beim Mühlentag wiederholt“, sagte Werner Schwentker erfreut auch über die positiven Rückmeldungen zu den Neuerungen in der Mühle – und darüber, dass er bereits etliche Karten fürs Picknickkonzert am 17. August im Mühlenhof abgegeben habe.

Besucherandrang auch am Pfingstmontag erwünscht

In diesem Jahr gibt es am Deutschen Mühlentag, Pfingstmontag, 10. Juni, erneut ein buntes Programm an der Mühle Bohle.

Diese Vorrichtung staut das Wasser der Düte, damit das Wasserrad läuft und gleichzeitig Durchfluss (vorn) auf der Fischtreppe besteht. Foto: Ursula Holtgrewe
Nasse Schaufeln des unterschlächtigen Wasserrades zeugen davon, dass mithilfe der Transmissionen in der Mühle alle Geräte laufen. Foto: Ursula Holtgrewe
Die Mühlenführungen beginnt Wilhelm Schröder (rechts) draußen. Foto: Ursula Holtgrewe
Den Vorschub des Schlittens mit dem Holzstamm betätigt Wilfried Schulte manuell am Rad. Foto: Ursula Holtgrewe
Am Rad, das den Vorschub des Schlittens mit dem Holzstamm bewegt, drehen Lothar Brink (hinten) und Christian Thies. Foto: Ursula Holtgrewe
Immer in Aktion sind Frank (Dritter von links) und Karoline Negraßus am Grillstand der Flüchtlingshilfe. Foto: Ursula Holtgrewe
Fahrradparkplätze gab es genügend im lauschigen Mühlengrund. Foto: Ursula Holtgrewe

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung / Ursula Holtgrewe / www.noz.de

Stautag 2019

Es ist bereits eine gute Tradition, daß die Mühle Bohle nun bereits zum sechsten Mal zum Stautag am 1. Mai ihre Türen öffnet und dem technisch interessierten Besuchern renovierte Originaltechnik vorführt. So können die Gäste nicht nur sämtliche Einrichtungen der Mühle betrachten, sondern auch einen wiederhergestellten historischen Schrotgang, einen restaurierten Sägeschlitten und ein überarbeitetes Wehr.
Wer beim Begutachten des Wasserrades ein Bedürfnis nach diesem Element verspürt, sei versichert, daß ausreichend Getränke vom Mühlenverein angeboten werden. Ebenso kann sich
nach einer informativen Mühlenführung mit Kuchen aus der Kuchenwerkstatt Wersen oder leckerer Bratwurst von „Fritten und more“ gestärkt werden. Von der Flüchtlingshilfe Lotte werden
orientalische Spezialitäten angeboten.

Die romantisch in der grünen Natur liegende Mühle Bohle wird also auch wieder dieses Jahr am 1.
Mai von 11 bis 17 Uhr ein besonderer Anziehungspunkt sein.

 

Mühlenboßeln 2019

Es schien als wäre die Sonne mit im Bunde und verbreitete gute Laune, als sich am 20.1. 2019 in den frühen Morgenstunden dreiundsechzig Mitglieder und Gäste des Mühle Bohle e.V. Wersen trafen, um in gemeinsamer Runde zu Boßeln. Es war zwar sehr kalt aber dieser Umstand konnte die gute Laune nicht verderben,
als es aufgeteilt in sechs Teams auf eine Strecke von sieben Kilometern rund um den Golfplatz Dütetal in Lotte-Wersen eifrig zur Sache ging. 

Che Lun Lin, ein 16 jähriger Austauschschüler aus Taiwan, boßelte das erste Mal in seinem Leben und wie es sich herausstellte, hat er wirklich Talent für das Werfen der runden Kugel.
Seine Befürchtungen, bei diesen eisigen Temperaturen sich länger draußen aufzuhalten und zu frieren, stellten sich als nichtig heraus. Auch nach knapp vier Stunden war niemandem der aktiven Teilnehmer wirklich kalt. Dafür hatten aber auch fleißige Hände unter der Leitung von Renate Schwentker gesorgt, denn in
einer Pause gab es warme Getränke und Gebäck für jeden.
Manch Radfahrer und Spaziergänger wurde auf seiner Sonntagsrunde von den Teams begrüßt, die sich in einem Tempo bewegten in dem Jung und Alt gleichermaßen Spaß haben konnten.
Werner Schwentker, Vorsitzender des Mühle Bohle e.V. hatte im Golfclub Dütetal zum leckeren Grünkohl eingeladen und so fanden sich am Ende der sportlichen Veranstaltung die nun hungrigen Teilnehmer im großen Saal ein und genossen das gemeinsame Mahl. Ein witziger Zufall sorgte dafür, dass sich gleich drei Teams mit der gleichen Punktzahl um den Sieg bewarben. So fiel die Entscheidung nach einem Wissensquiz zugunsten des Team Grau.
Die Gewinner des schönsten Tisches zum Picknickkonzert an der Mühle Bohle im August des letzten Jahres waren zu dieser Veranstaltung und zum Grünkohlessen als Gäste eingeladen worden. Sichtlich begeistert von der guten Stimmung und der perfekten Organisation der Veranstaltung, erklärten sich die Gäste spontan bereit, Mitglieder des Mühle Bohle e.V. zu werden.
„ Ich durfte letzten Sommer ein perfekt organisiertes und wunderschönes Konzert an der Mühle Bohle erleben und diese, meine zweite Veranstaltung mit dem Verein,
hat mich restlos begeistert“, meinte Tijani Quach.
Seine Frau Christiane Telgmann, fand besonders den freundschaftlichen Umgang unter den Vereinsmitgliedern erwähnenswert und freut sich bereits als neues Mitglied auf weitere Veranstaltungen. Mit ihr freuen sich die Mitglieder des Mühle
Bohle e.V. auf kommende tolle Veranstaltungen in diesem Jahr und es bleibt spannend…

Weihnachtsmarkt Hamburg 2018

Am 15.12.2018 waren die Wersener Mühlenfreunde auf Tour nach Hamburg.

Es ging ging zeitig  los. Das erste Ziel war Heeslingen. Der Kultur und Heimatverein empfing uns herzlich um 09.00 Uhr  in seinen Trachten im weihnachtlich  stimmungsvoll geschmückten Heimathaus zu einem leckeren Frühstück.

 

Hamburg erreichten wir über die Kohlbrandbrücke. Unsere erste Station war der Besuch der Plaza der Elbphilharmonie mit einem phantastischen  Ausblich auf das neue  Hamburger  Hafenviertel.

Von dort war es nicht weit zum Miniaturwunderland.  Hier konnten wir dann einen Blick in die Konzertsäle  der (Miniatur) Delphi werfen, einer Großveranstaltung im Volksparkstadion beiwohnen, Modellbahnen bewundern oder auch Impressionen zum Toskana Urlaub mit nehmen.  Stars waren jedoch die kleinen, skurril in Szene gesetzten Figuren. Ein Start der Biene Maja vom Flughafen: ein grandioses Erlebnis.

Viele nicht  MiWuLa – Besucher nutzen die Zeit für eine Hafenrundfahrt. Launig erfuhren die Mühlenfreunde, dass der Hamburger Hafen größer ist als die ganze Stadt Köln, oder das Hamburg mehr Brücken  als Venedig und Amsterdam zusammen hat.

Andere Nutzen die Zeit um im Geschäftsviertel der Mönckebergstraße noch schnell nach einem Weihnachtsgeschenk Ausschau zu halten.

 

Der Abschluss sollte der Weihnachtsmarkt am Hamburger Rathaus sein. Tolle Stimmung, tolle Buden, aber leider viel zu voll. Deshalb fand der eine  oder andere Ausklang bei einem kleinen Italiener an der Alster statt.

Einstimmiges Ergebnis während der Rückfahrt: Ein wunderschöner und  ereignisreicher Tag.  Und für nächstes Jahr wird der Besuch eines „kleinen Weihnachtsmarktes“  in Bückeburg geplant.

Mühlenrestaurierung 2018 abgeschlossen

Für 2018 hatten wir uns als Restaurierungsprojekte den Anschluss eines Schrotganges an die Transmissionswelle sowie die vollständige Funktionswiederherstellung des Sägeschlittens vorgenommen. Mit  Unterstützung des fachkundigen Mühlenbauers Rüdiger Hagen hat das Mühlenteam  im September damit  begonnen. Mit der  Nutzung von Winden und Hebezeugen mussten zunächst die Auflager der Säge stabilisiert werden. Ein nicht passend sitzendes Zahnrad konnte nur mit Hilfe eines Brenners und dem Geschick Marco Knapheide wieder gangbar gemacht werden.

Halterungen und Lager mussten gereinigt, gangbar  und  teilweise erneuert werden.  Für unseren Mühlenwart Wolfgang Hopp war das kein großes Problem und die neune Teile standen zum nächsten Arbeitseinsatz  zur Verfügung. Riemen mussten passend zugeschnitten und aufgelegt werden.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Trotz unserer nur geringen Stauhöhe können alle Funktionen  des Sägeantriebes und der Sägesteuerung mit Wasserkraft bedient werden. Mit dem Anschluss eines  Schrotganges an die Transmission, über das mit Holzzähnen besetzte Kegelrad,  ist das Klappern Mühle bei uns nun auch unüberhörbar.

50 Jahre Autobahnkreuz Lotte

Am 14. November 1968 um 12:58 Uhr, vor nunmehr fast 50 Jahren, gab Bundesverkehrsminister Georg Leber das „Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück“ und zugleich das Teilstück der „Hansalinie“ zwischen Münster-Süd und Neuenkirchen-Vörden für den Verkehr frei.

Aus diesem Anlass wird Wolfgang Johanniemann

 am 28.09.2018 um 19:00 Uhr in der Mühle Bohle
in seinem Vortrag:
Bau der  Autobahn A1 Hansalinie  mit dem Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück
mit vielen interessanten Bildern und Informationen über die Planungen und den Bau der Autobahn A 1 und die Diskussionen um die Namensgebung des „Lotter Kreuzes“ zurückblicken. Sorgte doch dieses Bauwerk seinerzeit nicht nur in Lotte für mehr oder weniger lebhafte Diskussionen.
Interessierte sind zu dem Vortrag herzlich eingeladen.